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Was anderes ist Religion als Gehirnwäsche? Schon in frühester Jugend werden Menschen, in welchem Kulturkreis sie auch leben, mit wundersamen Göttergeschichten konfrontiert, die lange vor der Erkenntnis wissenschaftlicher Zusammenhänge ihren Ursprung in dem Bedürfnis nahmen, Naturphänomene dennoch erklärbar zu machen. Solche Geschichten bleiben im Kopf, auch dann noch, wenn man als Erwachsener über diese Dinge ausreichend erklärende Kenntnisse verfügt. Wissenschaft ist beweisbar, der Glaube ist es nicht.
Den haben alte, impotente Männer vor Urzeiten ersonnen und in Erinnerung jugendlicher, feuchter Träume Tabus verfügt, die jungen Burschen verboten, was sie selbst nicht mehr konnten. Frauen waren ihrer Meinung nach eher als Gerbrauchsgegenstände zu betrachten und hatten sich in einer bestimmten Glaubensausrichtung zu großen Teilen als Jungfrauen für postmortalen Koitus bereit zu halten. Auch andere Phantasieprodukte kranker Hirne geistern seither als Ver- oder Gebote durch die Glaubenswelten. Das fürchterlichste Verbot ist freilich die Nutzung des Verstandes.
Die Frucht der Erkenntnis ist jedenfalls jenen Glaubensanhängern untersagt, welche in der Tradition abrahamitischer Glaubensmodelle stehen. Wer verstehen will muß indes nicht zwangsläufig auf Gott verzichten. Wenn es einen Gott gibt, so hat er in den Naturgesetzen Fakten geschaffen, die es zu beachten gilt. Alles andere ist Humbug, ist Ausfluß psychopathologischer Gehirne. Leider ist es ein Charakteristikum monotheistischer Religion, dass sie zu monokausalem Denken verführt. Einmal in eine noch so absurde Theorie abgedriftet, gibt es daraus kein Entrinnen mehr. Der „einzig wahre“ Gott kann schließlich nicht irren. Wobei niemals die Frage gestellt wird, warum sich dieser „Gott“ stets an überdrehte Psychoten wendet und sie zu skurrilen Thesen animiert, während er sich dem Rest der Welt schweigend entzieht. Das ebenso furchtbare, wie unsinnige Massaker an CHARLIE HEPDO in Paris hat seine ursächlichste Ursache in dem von Verstand gänzlich befreiten Gemüt jener Psychopathen, die in der Nachfolge der Religionsbegründer sich bemüßigt fühlten, deren Gedanken auf ihre Weise immer wieder zu interpretieren, bis schließlich ein wirres, mythologisiertes Gedankenkonstrukt die eigentliche Botschaft übertünchte. So gesehen sind die Charlie-Mörder Opfer und Täter zugleich. Gibt es indes nicht auch anderweitig Schuldige? Dazu aus einem Brief anlässlich der schweren Untat:
Salve K.
Hast Du Dir die lustige Karikaturen-Sequenz von Charlie H. reingezogen? (http://www.20minutes.fr/medias/diaporama-6910-photo-836906-charlie-hebdo-unes-celebres)
Mir fällt da ein: qui amat periculum, in illo peribit. (Wer die Gefahr liebt, kommt darin um) Natürlich kann man über Charlies Späße lachen – wenn man religiösen Dingen aufgeklärt skeptisch gegenüber steht. Mit den Augen des Verstandes betrachtet und in Kenntnis geschichtlicher Abläufe in Sonderheit unserer eigenen „christlichen“ Vergangenheit hätte man freilich wissen dürfen, welches Ergebnis zu erwarten sei.
Was soll das Gezeter um „journalistische“ Meinungsfreiheit? Die berechtigt doch nicht andere zu beleidigen und sie, wie auch ihre Weltanschauungen lächerlich zu machen. Schon Aristoteles hat vor den Gefahren des „Humors“ gewarnt. Aber ist das denn wirklich noch Humor, was sich in den letzten Jahren vor allem in den so genannten Comedian-Trash-Shows abspielt? Kann man das vulgäre Gesülze einer Cindy aus Marzahn noch als spaßig empfinden? Oder die Beleidigungsorgien eines O. Pocher und S. Raab? Absolute Gehirnfolter vermitteln ein Individuum namens Krömer oder sein weibliches Pendant Kebekus. Die beiden Letzteren sind für meinen Geschmack so lustig wie gekotzte Galle. Wer da lacht, hat aufgehört Ekel zu empfinden.
Wie Du weißt habe ich gern und viel gelacht. Spaß am Leben war meine Devise. Bist Du erst tot, dann haste nix mehr zu lachen. Über das Humorverständnis der heutigen Generation kann ich freilich schon lange nicht mehr lachen. Ich verstehe nicht, warum es lustig sein soll, wenn andere Menschen in ihrer Würde herabgesetzt werden. Oder ist es etwa lustig, wenn ich zuschauen darf, wie sich ungeschickte Zeitgenossen bei irgendwelchen Aktivitäten tolle Schmerzen zufügen? Wo ist nur die Satire der Berliner Stachelschweine, des Düsseldorfer Kom(m)ödchens oder der Münchener Hildebrandt-Truppe abgeblieben?
„Die Madln san da, wo man lachen kann, und die Burschen san da, wo die Madln san“ heißt es in einem Lied von Voxxclub. In der Tat – Frauen lachen gerne, wenn es sein muß, über ein krummes Stück Holz. Manchmal habe ich den Eindruck, sie lachen in vorauseilender Erwartung. Ist der Feminismus schuld daran, dass man Menschenwürde heuer auf dem Komposthaufen der Lächerlichkeit entsorgen darf? Ganz sicher ist die fatale feministisch weichgespülte Waldorf-Erziehung schuld daran, die es wichtiger sein läßt, den eigenen Namen stilvoll tanzen zu können, als der Würde des Nächsten Respekt zu zollen. Dieser geistige Horizont mag selbsternannte BILD-Moral-Apostel mit Billigung des Deutschen Presserates bewogen haben, sich die Anmaßung zuzugestehen, über die fachliche Qualifikation anderer Berufsgänger zu urteilen. Ist es - wie hier geschehen - Aufgabe eines Schreiberlings zu bewerten, ob irgendwer eine „Schande für seinen Beruf“ sei, wenn er, der Schreiberling, dieser Zunft gar nicht angehört? Menschenrechte führen diese Apologeten stets in ihren Worthülsen an. Das bedeutet freilich nicht, dass sie bereit wären, selbige selbst zu achten.
Nicht zu vergessen unsere politischen „Eliten“, die jeden als Nazi oder Schwachkopf, gern auch als sexuell abartig verunglimpfen, wenn er nicht ihre Meinung oder Gefühle teilt Jetzt streiten sie sich wieder wie die Kesselflicker. Jeder hat (s)eine ganz spezielle und todsichere Lösung parat, wie dem Terror zu begegnen sei. Freilich fehlt der Mut, die Ursachen dafür in den die humanen Verhaltensweisen mißachtenden Wertekatalogen aller hier gängigen Religionen zu suchen. Nicht allein der Islam verletzt menschliche Würde und Bedürfnisse. Ein klitzekleiner Lichtblitz hat indes das Gezänk der Berliner Parteienmafia kurzzeitig erhellt: aus dem Kreis der sich im Formulieren von banalen, abgedroschenen Allgemeinplätzen ständig überbietenden Politikerschar ist der bislang wenig kompetent, dafür umso hektischer agierende Justizminister Maas – heureka! – endlich einmal durch einen eigenständig (??) und zudem sinnvoll vorgebrachten Gedanken aufgefallen. Seine bisherigen Äußerungen jedenfalls ließen ähnlich wie die seiner Kabinettskollegin von der Leyen auf wenig intellektuellen Tiefgang schließen. Mit Blick auf die strengeren Überwachungskriterien in Frankreich hat er für Deutschland eine Verschärfung selbiger abgelehnt. Wenn’s in Frankreich nicht geholfen hat, warum sollte es dann hierzulande funktionieren? Da hat er Recht! Endlich einmal! Jedoch die Freud währt kurz, ihr folgt der Wahn: Maas wäre nicht er selber, würde er nicht stante pede das eigene Wort fressen. Flugs verkündet er tags drauf, eine Reihe von weiteren Antiterrorgesetzen erlassen zu wollen. Darunter hauptsächlich ein Ausreiseverbot für potentielle Dschihadisten. Ob er es vielleicht mit der freundlichen Aufforderung garnieren möchte, etwaige Anschläge doch bittschön hierzulande auszuführen?
Ich sehe keinen Unterschied zwischen dem feministisch gestylten Gendermainstream, der sich per se als politisch korrekt ansieht und den paläolithischen Intelligenzvolumina religiöser Eiferer, gleich welcher Färbung. Beanspruchen nicht beide a priori in apodiktischer Weise absoluten Wahrheitsanspruch? Religion soll- so ihre Verheißung – die Seele des Menschen zum Himmel führen. Tatsächlich schafft sie die Hölle auf Erden, indem sie alle ausgrenzt, die nicht ihre Überzeugung teilen, sie mit gesellschaftlicher Ächtung oder gar mit dem Tod bedroht. Ganz im Geist des 2. „christlichen“ Konzils von Konstantinopel anno 381, das im Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ die Todesstrafe als Maßstab für Unglauben festlegte. Muß man deshalb nicht auch die „christlichen“ Kirchen als kriminelle Vereinigungen ansehen, angesichts der mannigfaltigen, schweren und schwersten Verbrechen, welche sie in den vergangenen 2.000 Jahren bis auf den heutigen Tag angehäuft haben ohne darüber jemals Reue gezeigt, geschweige sich davon distanziert zu haben? Ecclesia non abhorret a sanguine - die Kirche schreckt nicht vor Blut zurück!
Was indes das Zitat „qui amat periculum, in illo peribit“ angeht, so knüpfe ich daran die Erkenntnis, dass die Begriffe „Verständnis“ und „Verstand“ zwar den gleichen Wortstamm haben, gleichwohl für einige Zeitgenossen in unterschiedlichen intellektuellen Sphären angesiedelt sind. Nach den schlimmen Verbrechen religiöser Extremisten allein in diesem kurzen Jahrtausend sollte man in der Lage sein, Ursache und Wirkung miteinander in Relation zu setzen. Wer einen heißen Ofen anpackt, darf sich nicht wundern, wenn er sich die Finger verbrennt. Das Verunglimpfen religiöser Überzeugungen mag eine Form von Meinungsfreiheit sein. Aber welchen Nutzen bringt das? Und beschneidet nicht gerade diese saloppe Überheblichkeit die Meinungsfreiheit anderer Menschen? Die Ridikularisierung religiöser Ansichten soll im Grunde eine Scheidelinie ziehen. Zwischen „verblödeten“ Glaubenseiferern auf der einen Seite und den „aufgeklärten, klugen“ Agnostikern auf der anderen. Quod erit demonstrandum – was zu beweisen wäre! Denn „prudentia“, also Klugheit, die Franzosen nennen sie „intelligence“ gießt nicht Öl ins Feuer, wenn ersichtlich ist, dass rundherum alles verbrennt. Die breite Masse findet indes Feuerkapriolen amüsant. Es bleibt damit beim Alten: richtig ist, was die dumpfe Mehrheit halbintelligenter Trotteltiere für richtig hält. Daraus ist zu folgern: Scheiße muß schmecken! Milliarden Fliegen können sich nicht irren…
© FraJo Mahr, 1/2015
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